Weihnachtstüten werden heuer schon im Oktober nach Litauen gebracht – Hoffen auf Spenden
Herbsttransport 2021 mit Geschenken
Von Heidrum Budke Schrobenhausener Zeitung 08.10.2021
Foto: Kathi und Simon Göttler die wie Eva Klingenberg aus Hohenried sind, standen in der vergangenen Woche mit vielen schönen Kuscheltieren bei der Vereinsvorsitzenden vor der Tür – Klingenberg freute sich sehr über diese Überraschung
Foto: Budke
Schrobenhausen – Seit 25 Jahren ist es das Herzstück der Kinderhilfe Litauen, dass Schrobenhausener Kinder Weihnachtstüten packen. Diese werden mit einem Spendentransport nach Litauen gebracht und dort bei kleinen Weihnachtsfeiern in den Einrichtungen, die der Verein unterstützt, an die Kinder übergeben. Im vergangenen Jahr machte Corona einen Strich durch die Rechnung. Heuer wird wieder ein Transport stattfinden, aber ganz beim Alten ist noch nicht alles.
Die Geschenke fehlten den Kindern sehr
„Wir müssen schneller sein als Corona“, ist Eva Klingenberg bewusst. Deshalb wird aus dem Weihnachts- nun ein Herbsttransport. Im vergangenen Jahr hatte der Verein aufgrund der Pandemie-Lage auf die Fahrt verzichten müssen. Weil man aber den Gedanken an die Kinder ohne diese Freude in der Vorweihnachtszeit unerträglich fand, entschloss sich der Verein zu einer Alternative: Mehr als 1000 Weihnachtskarten mit teilweise persönlichen Wünschen wurden in den Kindergärten und Schulen im Schrobenhausener Land gebastelt und nach Litauen geschickt. „So ein trauriges weihnachten erleben wir hoffentlich nicht wieder“, denkt Eva Klingenberg an die litauischen Kinder, denen die Geschenke sehr gefehlt haben. So will der Verein heuer sichergehen, dass der Transport klappt: Ende Oktober soll der hoffentlich voll bepackte LKW nach Litauen starten.
„Jetzt geht es richtig in die Vollen: Es sind fast alle Schulen und Kindergärten wieder dabei“, sagt Eva Klingenberg. Sie hatte Anfang September alle Einrichtungen angeschrieben und darüber informiert, dass die Weihnachtstüten-Aktion heuer früher umgesetzt werden muss. Klingenberg ist dankbar für die unkomplizierte Unterstützung: „jetzt sind es neun Schulen, fünf Kindergärten und die Ministranten aus Hörzhausen.“ Das sind zwar weniger als früher, doch Eva Klingenberg hat Verständnis für die derartige Situation in den Einrichtungen, durch die wenige Zeit bleibt für Außerplanmäßiges. Was die Kinder in die Tüten packen, bleibt ganz ihnen überlassen: Kuscheltiere, Malsachen, Süßigkeiten, Spielzeug – alles, was ihnen selber gefallen würde. „Zum Glück gibt es in den Supermärkten schon alles für Weihnachten“, lacht Eva Klingenberg.
Viele private Spender helfen mit
Die geringere Anzahl an Weihnachtstüten. die aus den Schulen und Kindergärten kommen, wird ausgeglichen durch viele private Spenden: „Heute stand ein sympathisches Pärchen aus Hohenried bei uns vor der Tür mit drei großen Säcken mit Kuscheltieren“, freut sich Klingenberg. „Und dann haben wir fünf Päckchen per Post von jemandem bekommen, der gute Connections zu einem Süßigkeiten-Hersteller hat.“ Die alljährlichen Plüschlöwen sind ebenfalls bereits eingetroffen und auch von der Schrobenhausener Bank wird der Verein seit Jahren unterstützt.
Überhaupt bekommt der Verein sehr viele konkrete Spenden: „Früher musste ich manches ablehnen, weil der LKW so voll war, inzwischen wissen die Leute, was gefragt ist.“ Kleidung ist bereits ausreichend vorhanden, für anderes ist aber noch Platz. „Was uns heuer kalt erwischt hat, ist dass einige Großspender nicht dabei sind.“ Der Grund: natürlich die Pandemie, denn teilweise würde nur noch bedarfsbezogen produziert, um das Risiko zu minimieren. „Von daher haben wir nun Platz auf dem LKW“, sieht Klingenberg das Positive. „Die Freunde des Vereins haben ja schon fleißig gesammelt: Baby-Equipment, Fahrräder, Kleinmöbel, eine Couch – das bringen wir jetzt unter.
Spielsachen für draußen sind sehr gefragt
Viele Menschen rufen schon jetzt bei Eva Klingenberg an und fragen, was sie wann und wo spenden dürfen: „Das Telefon steht kaum still“, ist sie sehr froh über die Hilfsbereitschaft und dass der Weihnachtstransport des Vereins so fest in den Gedanken der Menschen im Schrobenhausener Land verankert ist. Wenn sie sich etwas wünschen dürfte, dann gäbe es da schon ein paar Dinge: „Wirklich toll wären Dreiräder, Kinder-Fahrräder, Bobbycars und Spielsachen für draußen.“ Kuscheltiere und Süßigkeiten werden immer gerne genommen, um die Weihnachtstüten aufzufüllen. Aber es gibt noch einen ganz besonderen Wunsch. „Das Gemeindehaus in Naujiena hat gefragt, ob wir vielleicht einen Rasenmäher haben.“ Einen üblichen Rasenmäher haben sie schon bekommen. „Dann habe ich erfahren, dass die Wiese in Naujiena 6000 Quadratmeter groß ist – da wäre ein Aufsitzrasenmäher schon toll.“