Ohne GPS und Navi Richtung Nordkap
Die Ralleyfahrer vom Allgäuer Lederhosen-Express greifen der Litauenhilfe unter die Arme
Von Ute de Pascale
Schrobenhausen (SZ), 23.06.2018

Eines Tages klingelte bei Eva Klingenberg das Telefon. Am anderen Ende der Leitung: ein Herr aus dem Allgäu, Gerhart Weber. Er sei auf die Homepage der Kinderhilfe Litauen gestoßen und wolle sie unterstützen. Und er wisse auch schon wie: Mi seinem Team, dem Allgäuer Lederhosen-Express, und drei betagten Autos nehme er an der Baltic Sea Circle, der laut Veranstalter „nördlichsten Ralley des Erdballs“ teil. Dabei werde Geld für Hilfsprojekte gesammelt und man wolle auch konkret spenden: der Schrobenhausener Litauenhilfe. Um die nun explizit unterstützen zu können, brauche man eigentlich nur noch deren Okay – das Weber von Eva Klingenberg freilich gern bekam.
Und mehr noch: Sie jettete auch zur Abschiedsparty nach Hamburg, um „ihrem Team“ die besten Wünsche mit auf die 16 Tage und 7.500 Kilometer lange Reise durch zehn Länder zu geben. Richtig lustig uns schön sei das Treffen verlaufen, schwärmt Klingenberg, „die Jungs sind echt der Hit.“
Durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten werde der bei der Tour verursachte CO2-Ausstoß somit an anderer Stelle eingespart. Und der soziale Hintergedanke ist ohnehin aller Ehren wert: Mit Spendengeldern die Welt ein klein wenig zu verändern, ist die Grundidee hinter jeder Baltic Sea Circle.
Eigentlich hätten die Herrschaften vom Allgäuer Lederhosenexpress ja gar keine Zeit, einen Abstecher in Litauen einzulegen, „aber sie wollen es unbedingt!, freut sich Litauenhilfe-Vorsitzende Eva Klingenberg. Und Platz für Geschenke habe man ja im Prinzip auch nicht. Aber noch so eine Weisheit: WO ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Schuhtechnisch konnte Eva Klingenberg (2.v.l.) mit den Jungs vom Allgäuer Lederhosenexpress nicht so ganz mithalten: Die Herren sorgten bei der Verabschiedung in Hamburg mit ihren original Allgäuer Fellschuhen und -clogs für Aufsehen.