Viele, viele Wünsche erfüllt

Heuer gab es wieder einen Weihnachtstransport der Kinderhilfe Litauen mit vielen Tüten und Spenden

Heidrun Budke, Schrobenhausener Zeitung (Donaukurier), 13.12.2023

Zeitungsartikel Heidrun Budke Donaukurier 13.12.2023

Jede Menge Weihnachtsgeschenke: Fleißig die Tüten gepackt haben die Kinder der Grundschule in Hohenwart

Pandemie und Ukrainekrieg hatten dem Verein Kinderhilfe Litauen den zur Vorweihnachts-Tradition gehörenden Transport mit Geschenktüten und Spenden in den vergangenen Jahren verwehrt. Doch heuer war es endlich wieder soweit: Geschätzt 700 Weihnachtstüten und zahlreiche Spenden, die einen 40-Tonner füllten, wurden von den Unterstützern aus dem Schrobenhausener Land gespendet und auf den Weg nach Litauen gebracht.

Immense Spenden- und Hilfsbereitschaft
„Die tolle Unterstützung, die wir im Schrobenhausener Land genießen, diese immense Hilfs- und Spendenbereitschaft, das ist einfach großartig“, strahlt Eva Klingenberg über das ganze Gesicht und ergänzt wertschätzend, „und das, obwohl die letzten Jahre für die Menschen nicht leicht waren.“ Im Vorfeld war es für die engagierte Vereinsvorsitzende, die mit der Aktion das Lebenswerk ihres „Vadders“, wie sie ihn liebevoll nennt, fortführt, „unvorstellbar, dass wir heuer einen Lkw voll bekommen“. Doch es gelang.

Manfred Schwaak hatte aufgrund eigener Erfahrungen als Wolfskind, so nannte man deutsche Waisenkinder, die nach dem Krieg in den ehemaligen Ostgebieten Deutschlands, vor allem in Ostpreußen, zurückblieben und sich in den Wäldern durchschlugen, seine Dankbarkeit zeigen wollen, indem er sich mit Spenden bei den litauischen Kindern revanchierte. Seit mehr als 20 Jahren unterstützen die Menschen in Schrobenhausen und drumherum jetzt diese Aktion: In Schulen und Kindergärten werden Weihnachtstüten mit kleinen Geschenken, Schreibmaterial und Süßigkeiten gepackt und es wird gespendet, was die Kinder in den Einrichtungen, die die Kinderhilfe unterstützt, brauchen können.

Aufgrund der Krisen und der Inflation war Eva Klingenberg unsicher, wie die Spendenbereitschaft heuer sein würde. Die zahlreichen Unterstützer ließen die Kinderhilfe jedoch nicht im Stich. Am Spendenabgabetag „kamen die Leute wieder von überall her“, freut sich Klingenberg, „das war einfach faszinierend – wir sind so, so dankbar und wissen das sehr zu schätzen“. Auch bei den helfenden Händen, die ehrenamtlich für die Kinderhilfe ihre Zeit opfern, bedankt sich Klingenberg: „Wir haben ein tolles Team und wir sind auch den Schulen und Kindergärten so dankbar, dass sie uns immer wieder unterstützen.“

Hier wurden in diesem Jahr rund 700 Weihnachtstüten gepackt, die Eva und Sven Klingenberg persönlich an jeder der zwölf Stationen selbst abholten. Dabei erlebten die beiden viele berührende und glückliche Momente. Zudem kommen viele Spender spontan auf Eva Klingenberg zu, worüber sie sich immer sehr freut. Da war heuer zum Beispiel der Hohenrieder Nachbarsjunge Julian Schweiger, der seinen alten Schulranzen extra geputzt und mit dem Fahrrad bei Klingerberg vorbeigebracht hat. Oder das Ehepaar aus der Nachbarschaft, das mit einem großen Kuschelbären kam, der bis dahin dem Mann beim Honigmachen zugeschaut hatte – für die Kinder aus Litauen trennte er sich gern.

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Auch die Kleinen der Kindertagesstätte Taka-Tuka-Land in Steingriff halfen mit

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Ebenso die Schülerinnen der Klasse 5a der Maria Ward Realschule Schrobenhausen mit ihrer Lehrerin Jeanette Pobitschka

Seit etwa fünf Jahren ist Marianne Heiss eine treue Unterstützerin der Kinderhilfe Litauen. Sie durchstreift Wohnhaus und Nachbarschaft, sammelt Geld- und Sachspenden. „Einfach sensationell, was Frau Heiss dieses Jahr wieder erreicht hat“, findet Eva Klingenberg, „stolze 165 Euro hat sie uns übergeben, ein Kinderfahrrad, Kinderspielzeug, einen Buggy, Kleidung und vieles mehr.“ Dieter Greppmair spendete aufgrund des Vorberichts in der Heimatzeitung ein Multifunktionsgerät „mit Drucker, Kopierer und Scanner – alles, was das Lehrerherz begehrt“.

Am Annahmetag und vor der Abfahrt Ende November „ging es nochmal richtig rund“, so Klingenberg. Die Liste der Spenden ist vielfältig: Fahrräder, Kinderschuhe, Buggys, Kinderwagen, Spielsachen, ein Tennis-Netz, Bälle, einen Kicker, kleine Fußballtore, eine Hängematte, viele Spielsachen, ein Trampolin, eine Couchgarnitur, eine Tischtennisplatte, Fußbälle vom FC Ingolstadt, Badmintonschläger und Rollerskates. Die Damen vom katholischen Frauenbund haben beim Verpacken der Waren geholfen und weitere Weihnachtstüten gepackt. „Die waren mal wieder der Oberhammer“, meint Klingenberg und fügt hinzu, „ich muss gestehen, bei manchen Tüten wäre ich auch sehr gern ein litauisches Kind.“

In zwei Stunden war alles verstaut
Die Beladung des Lastwagens „lief wie geschnitten Brot“, in zwei Stunden war alles verstaut. Als die Tür schon zu war, kam Manfred Zeiselmair aus Aichach und brachte Puppen und Kuscheltiere, „das war just-in-time“, stellt Klingenberg fest und lobt das Team, dass sie bei der Beladung und auf der Fahrt unterstützt: „Ohne ,meine‘ Männer wäre ich echt aufgeschmissen, sie sind so eine große Hilfe.“ Mit Blick auf den vollen Lkw, der sich Richtung Zelsva, Naujiena, Kaunas und Klaipeda (Memel) auf den Weg machte, war Eva Klingenberg im Namen der Kinderhilfe Litauen sehr glücklich: „Wir haben wirklich viele, viele Wünsche erfüllt. Zwar nicht alle, aber wir kommen ja wieder und es muss ja noch Ziele geben.“

SZ – Fotos: Budke

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