Auch künftig gemeinsam unterwegs

Kinderhilfe Litauen und BRK arbeiten weiterhin zusammen – Hilfstransport im November (Weihnachtstransport 2018)

von Günter Hastreiter, Schrobenhausener Zeitung, Oktober 2018

Weihnachtstransport 2018
Verladeaktion im Wald: Die Humanitäre Hilfe Regensburg holte sich Lastwagen und Betten aus Weichering. Nächste Nutzerin der Fahrzeuge ist die Kinderhilfe Litauen, die ihre Kooperation mit dem Bayerischen Roten Kreuz fortsetzt.
Nicht nur bei der Arbeit der Humanitären Hilfe des Roten Kreuzes waren sie Dreh- und Angelpunkt, auch die Kinderhilfe Litauen stand nach dem Tod von Diether Brandt und Toni Drexler vor Problemen. Jetzt steht fest: Kinderhilfe und BRK werden ihre Zusammenarbeit fortsetzen.

Beide, Diether Brandt und Toni Drexler, hatten sehr viel getan, aber nur wenig aufgeschrieben, sodass sich ihre Nachfolger Teile der Hilfszugarbeit neu aneignen müssen, die bisher automatisch erledigt wurde. Umso größer ist die Erleichterung bei Eva und Sven Klingenberg darüber, dass Ende November der alljährliche Hilfstransport der Kinderhilfe starten kann. Im Gespräch mit Schatzmeister Anton Gutmann und Vorstandsvize Georg Ottinger wurde nicht nur die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem BRK festgelegt, mit etwas Glück fand sich auch noch eine Lücke im Terminkalender.

Womit niemand gerechnet hatte, ist nämlich eingetreten. Erst wurde die Humanitäre Hilfe von einem kurzfristig angesetzten Termin für das Präsidium in Berlin überrascht und transportierte auf die Schnelle 4000 Pakete mit Pflegemitteln in die Ukraine nach Kiew (wir berichteten). Gleich danach standen die befreundeten Hilfszugfahrer aus Regensburg auf der Schwelle. Im Lager Weichering holten sie sich 40 Krankenhaus- und Pflegebetten samt Sattelschlepper ab, um in Kroatien ein Krankenhaus zu versorgen.

Der Kinderhilfe bleibt dann nicht allzu viel Zeit, wenn sie alles Transportkapazitäten des Roten Kreuzes nutze will. Die Kindergärten und Schulen, wo Klassen und Gruppen fantasievolle gestaltete Weihnachtspäckchen für ihre Altersgenossen in Litauen zusammenstellen, sind keine allzu große Herausforderung. Sie können mit dem VW-Bus oder dem Sprinter abgeholt werden. Anspruchsvoller werden dann schon Großspenden, die im Raum Ingolstadt oder Heidenheim bereitstehen.

„Unser Diether hat das alles geplant, hat die Ware abgeholt und hat sie gleich so auf dem LKW platziert, dass wir in Litauen der Reihe nach abladen konnten“, erinnert sich Eva Klingenberg nicht ohne Wehmut. Es steht also wieder ein schönes Stück Arbeit vor dem relativ kleinen Verein, der schon so vieles bewegt hat.Entschädigt wird Eva Klingenberg spätestens dann, wenn sie im Nikolauskostüm vor den Kindern steht, die mit leuchtenden Augen darauf warten, einer der Geschenktüten zu erhalten. Und es sei immer wieder rührend, wie groß und echt die Freude selbst über Kleinigkeiten sei.

Anton Gutmann würde liebend gerne das Team für Litauen verstärken, doch sein Terminkalender lässt es leider nicht zu. Die Humanitäre Hilfe nimmt ihn im Augenblick voll in Anspruch. So kam er ins Lager Weichering, um die Regensburger Rotkreuz-Kollegen zum Aufladen willkommen zu heißen. Die acht Oberpfälzer waren unter Regie von Walter Sattler gekommen, der seit 28 Jahren im Geschäft ist und gerne auf die Zusammenarbeit mit Schrobenhausen zurückblickt, „weil ich hier nicht nur Lastwagen, sodern problemlos auch Hilfsgüter bekommen habe.“ So war es auch dieses Mal. Neben den Betten mit Nachtkästchen wurde auch medizinische Geräte, darunter ein Inkubator, aufgeladen.

Einer schaute zufrieden zu, wie sich die Halle langsam leerte. Es war BRK-Organisationsleiter Bernhard Pfahler, der sich jetzt um die Logistik bei der Humanitären Hilfe kümmert.

Lange Zeit waren die beiden Holzhallen auf dem bewachten Bundeswehrgelände bei Weichering ein ideales Depot zur Aufbewahrung von Spenden. Doch jetzt sind die Nachkriegsbauten in die Jahre gekommen und bei genauem Hinsehen entdeckt der Betrachter, dass die Dachträger nicht mehr kerzengerade verlaufen. Für eine Halle erreichte Pfahler im Gespräch mit Vertretern der Bundeswehr einen Kompromiss: Sie wird in den Wintermonaten gesperrt, um keine Probleme mit der Schneelast zu bekommen. Schupen Nummer zwei wird bis Ende November geräumt. Bis dahin müssen dann schon die Pläne für die weiteren Aktionen spruchreif sein. Für die Ukraine warten weitere 4000 Kartons mit den Säuglingsartikeln und dann muss auch noch geklärt werden, ob die Weihnachtsaktion fortgesetzt wird bei der die Tafel, das Jugendamt, die Caritas und er VdK Lebensmittelpakete zur Weiterverteilung erhalten.

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